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Und Mozart verblasste zur Pflichtübung

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Gelungene Uraufführung von Johanna Doderer bei Musikvereinskonzert.


OSSIACH. Es waren anfänglich immer nur leere Quinten, die das Klavier variierend spielte. Dann kamen lautmalerische Streicherklänge hinzu und einfache thematische Anklänge im Klavier. Später wurden die Streicher total schneidend und ließen so das Leid der Eingeschlossen erspüren. Schließlich hörte man Kampfesszenen: All dies lief vor dem eigenen, inneren Auge ab.

Über Johanna Doderer waren diese Klänge gekommen, als sie bei einem Besuch in der antiken Stadt Xanthos von den grausamen Vorgängen um 545 v. Chr. erfuhr. Die von den Persern eingeschlossenen Griechen schickten ihre Frauen und Kinder ins Feuer, ehe sie von den Persern beim versuchten Ausfall getötet wurden.

Die sieben musikalischen Fragmente "Xanthos" wurden nun in Anwesenheit der österreichischen Komponistin im Alban Berg Saal bei einem Musikvereinskonzert uraufgeführt: Sehr gemäßigt modern, beinahe immer tonal und melodiös, mit groß aufgebauten Steigerungsbögen und plötzlichen Abbrüchen, aber insgesamt sehr atmosphärisch und berührend. Sehr konzentriert und reich an Farben präsentierte der Wiener Concert-Verein, das Kammerorchester der Wiener Symphoniker, unter Philippe Entremont das Werk.

Leider enttäuschend dann Mozarts selten aufgeführtes Klavierkonzert KV 449: Wie eine Pflichtübung, wenig inspiriert, nicht immer zusammen auch nicht mit dem ebenfalls nicht sicheren Solisten Entremont, der vom Klavier aus dirigierte.

Die Serenade Nr. 1 von Johannes Brahms entschädigte dann: Klangschön, ausbalanciert, farbig erklang das sechssätzige Werk. Aber auch hier hätte man sich mehr Esprit gewünscht." ( HELMUT CHRISTIAN , Artikel aus der Kleinen Zeitung, Ausgabe vom 18.10.2013)
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